Burnout und Probleme bei der Stressbewältigung nehmen seit Jahren zu. Forscher vertreten die Ansicht, dass unsere moderne Lebensweise mit medialer Überflutung und ständiger Erreichbarkeit dazu beiträgt. Stressbedingte Belastungen erhalten durch die Pandemie zusätzlich Schub. Infolge von Homeoffice und Schulschließungen fühlen sich viele auf sich selbst zurückgeworfen. Die häusliche Enge schürt Probleme und noch nicht einmal im Kreis der Kollegen oder unter Freunden findet Ausgleich statt. Seit Corona nehmen Ängste zu. Dabei ist Angst erst einmal positiv, denn sie schützt uns vor Gefahren. Doch wenn Angst die Gedanken beherrscht, kann der Mensch ernsthaft erkranken.

Die Pandemie erschüttert unsere Grundfesten

Heutige Erwachsene sind in einer sicheren Welt aufgewachsen wie vermutlich noch keiner ihrer Vorfahren. Kriege und Naturkatastrophen finden weitab von zu Hause statt. Die Medizin heilt die schlimmsten Krankheiten. Nur wenige kennen es anders, denn das ist die Normalität der Mehrheit. Das Covid-19-Virus hat diese Normalität infrage gestellt. Vielleicht haben auch Sie Phasen durchlebt, in denen Sie die Schwere der Pandemie-Auswirkungen geleugnet oder verharmlost haben.

Vermutlich ist Ihnen bald klar geworden, dass es sich doch um ein größeres Problem handelt, wenn Unternehmen und Selbstständige infolge der Lockdowns in belastende Existenznot geraten oder Todesopfer unter Freunden und Verwandten zu beklagen sind. Spätestens jetzt gleitet die emotionale Welt ins Chaos. Ängste machen sich breit. Sie fühlen sich möglicherweise hilflos oder empfinden Kontrollverlust. Wer aus dieser Situation keinen Ausweg findet, sieht dem Burnout schon ins Auge. Das gilt übrigens für Männer ebenso wie für Frauen.

Burnout – Die Folge anhaltender Ängste

Wie viele andere Vorgänge steuern Hormone die Angst im menschlichen Organismus: Die Nebennieren schütten sie aus, sobald wir in gefährliche Situationen geraten. Das geschieht unvermittelt und ist durch den Ängstlichen kaum zu beeinflussen. Die Angst tritt immer dann auf, wenn der Säbelzahntiger uns als Beute erspäht und aus dem Dickicht bricht. Jetzt heißt es Flucht oder Kampf. Genau dazu befähigen die Hormone Adrenalin und Noradrenalin, die jetzt den Blutstrom fluten. Der Puls beschleunigt sich, Muskeln werden stärker mit Sauerstoff versorgt und die Pupillen weiten sich. Alles das erlaubt es, die notwendige Kraft freizusetzen, um den Kampf gegen das Raubtier zu gewinnen oder wegzulaufen. Nicht ohne Grund weiß das Sprichwort, dass es Angst ist, Flügel verleiht und kein Brausegetränk.

Ist die Flucht geglückt oder der Tiger erlegt, gehen Adrenalin und Noradrenalin zurück. Der Hormonspiegel sinkt. Ganz anders bei Personen, die unter anhaltender Angst leiden. Bei diesen ist der Adrenalinpegel dauerhaft erhöht. Das stört den Schlaf, begünstigt Herz-Kreislauf-Erkrankungen und unterstützt schädigendes Verhalten wie Alkoholkonsum: erste Anzeichen eines drohenden Burnouts und Covid-19 repräsentiert den Säbelzahntiger von heute.

Der Umgang mit Ängsten

Selbstheilungsversuche wie der Griff zu Rauschmitteln lösen die Stimmung nur kurz und führen schon mittelfristig zu neuen Problemen. Dennoch ist der Alkoholkonsum unter Corona signifikant angestiegen. Zu illegalen Drogen liegen keine Zahlen vor, doch auch hier ist von einer Zunahme auszugehen. In den Ehen kriselt es und häusliche Gewalt droht. Seit dem ersten Lockdown suchen immer mehr Frauen Zuflucht in Frauenhäusern und anderen Schutzeinrichtungen. Das muss nicht sein, wenn jeder für Ausgleich sorgt und sich Strategien zurechtlegt, mit Ängsten und Stress umzugehen, denn eines ist sicher: In unsicheren Zeiten wie diesen stehen alle unter einer enormen Spannung.

Wenn Sie die Angst packt

  • Tipp 1: Entspannungsübungen helfen, Druck abzulassen

    Lernen Sie sich kontrolliert zu entspannen im geschützten Rahmen. Versuchen Sie Meditation, autogenes Training oder progressive Muskelentspannung. Es ist etwas Übung erforderlich, doch schon bald gelingt es Ihnen, Ihre aufgewühlte Gefühlswelt zu beruhigen.

  • Tipp 2: Suchen Sie das Gespräch

    Das ist leichter gesagt als getan. Wenn sich im Freundeskreis die Ansichten zu Corona stark unterscheiden, kann das Ängste fördern. Was, wenn der Kumpel ungeimpft ist? Wird er es mir verübeln, wenn ich frage? Im Familienkreis waren Kontakte möglicherweise über lange Zeit beschränkt. Sie blieben allein und Ihren Ängsten ausgeliefert. Nothilfe-Rufnummern sozialer Einrichtungen und der Kirche helfen ehrenamtlich im akuten Moment. Für einen längerfristigen Austausch nehmen Sie bitte professionelle Unterstützung in Anspruch.

  • Tipp 3: Wissen ist Macht – auch über Stress und Angst

    Informieren Sie sich in seriösen Quellen, wenn Sie etwa Ängste wegen Covid-19 verunsichern. Ziehen Sie dabei gern kontroverse Meinungen heran, um auch die Gegenargumente zu hören, bevor Sie entscheiden.

  • Tipp 4: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste

    Informieren Sie sich im Zusammenhang mit Corona über Schutzmaßnahmen für sich selbst und halten Sie diese ein. Im Umgang mit Dritten verhalten Sie sich bitte ebenso.

Partnerschaft: Probleme durch Corona

Wie gehen Paare mit unterschiedlichen Ansichten zu Corona und dem Thema Impfen um? Empfinden Sie Homeoffice oder Kurzarbeit als Gewinn oder als Belastung? Vor allem Männer fühlen sich hilflos, wenn Jobverlust droht. Leben Sie als Paar in dieser Hinsicht auf Augenhöhe? Die Pandemie stellt jeden Einzelnen, Paare und Familien vor noch nie da gewesene Herausforderungen. Zur Existenzangst gesellt sich die vom Virus ausgehende potenzielle Lebensgefahr für sich selbst und Familienmitglieder.

Stressabbau in den eigenen vier Wänden ist für viele neu. Weiter verbreitet sind andere Strategien wie das Treffen mit Freunden, der Mannschaftssport oder ein harter Work-out im Fitnesscenter. Wenn alle geübten Verfahren der Stressbewältigung wegfallen, droht Schaden für die Partnerschaft. Gleichzeitig fördern Mehrfachbelastung, Stress und Ängste das Entstehen psychischer Erkrankungen. Finden Sie Hilfe bei Burnout in Nürnberg. Nehmen Sie auch bei Stress Kontakt auf.

Was Sie in der Partnerschaft mit Corona-Stress und Ängsten umgehen können

Stressüberlastung führt zur Erschöpfung. Wenn Handgreiflichkeiten schon förmlich in der Luft liegen oder täglich Streit herrscht, ist es höchste Zeit, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Geben Sie sich in einer Partnerschaft gegenseitig Halt, indem Sie etwa einräumen, dass Ihnen die Dinge über den Kopf wachsen und Sie sich ausgebrannt fühlen. Wir alle sind in vergleichbarer Weise von der Pandemie betroffen, doch wir sind nicht alle gleich widerstandsfähig. Bevor Sie in eine Depression geraten, unter Burnout oder Stress leiden, holen Sie sich Hilfe in einer Psychotherapie in Nürnberg.

Wieder leistungsfähig und resilient sein

Wenn Sie bis hierhin gelesen haben, konnten Sie sich vermutlich an der einen oder anderen Stelle wiedererkennen. Stellen Sie Symptome einer Stressbelastung oder Hinweise auf chronische Erschöpfung an sich fest, nehmen Sie Unterstützung an, um Ihre Balance zurückzugewinnen. Eine Einzel- oder Paarberatung kann Harmonie in die Partnerschaft bringen, bevor Sie zulassen, dass die Beziehung zerbricht. Alleinstehende sind nicht mehr allein. Stellen sich Schlafprobleme ein, greifen Sie nicht zum Schlafmittel, sondern suchen Sie Unterstützung. Bereits das Gespräch mit einer neutralen und professionellen Person erleben viele als erleichternd. Das kann der erste Schritt sein zurück in eine Balance, die frei ist von Ängsten und ohne zerstörerischen Stressbelastung. Trotz Corona.