#1: Unsere inneren Antreiber

 

Sagt Ihnen das Bild des Esels etwas, dem eine Karotte an einem Stock und Faden vor die Nase gehalten wird und der Esel immer weiter läuft um die Karotte zu erreichen, diese aber niemals erreicht?

Mit Sicherheit kennen Sie auch selbst oftmals dieses Gefühl: Sie laufen und laufen oder arbeiten und arbeiten, tun und machen, kommen aber niemals an das innere Gefühl der tiefen und langfristigen Zufriedenheit. Sie fühlen sich vielleicht einen kurzen Moment bei einem erreichten Ziel angekommen, – endlich geschafft!  -erleichtert – zufrieden – aber dieses Gefühl schwindet schnell wieder und Sie hechten der Karotte erneut hinterher. Sie spüren keine innere Zufriedenheit.

Warum der Esel ein Burnout erleidet

Wir nehmen oftmals unsere inneren Antreiber nicht wahr und versuchen immer wieder das Gefühl der Anerkennung zu erreichen. Die wichtigste Anerkennung in unserer Zeit sind Selbstwert, Macht, Erfolg, Ansehen und sozialer Status. Die Karotte symbolisiert hier genau diese Bedürfnisbefriedigung, welche ihren Ursprung aus der Kindheit hat. Eine Misere, denn sie beeinflusst unsere Wahrnehmung und verhindert die Realität zu sehen.

 

#2:  Glaubenssätze – Häufige Ursache von Stress und Burnout

Bereits in unserer Kindheit wird uns von unseren Eltern oder nahestehenden Personen deren Anschauungen ans Herz gelegt – ob bewusst oder oftmals auch unbewusst. Wir kennen alle solche Phrasen wie „Von nichts kommt nichts.“ oder „Leistest du etwas, dann bist du etwas. Leistest du nichts, dann bist du auch nichts.“

Kinder saugen diese oftmals schnell dahingesagten Sätze auf und tragen sie oftmals ihr ganzes Leben mit sich herum. In Situationen erscheinen sie dann oft vor unserem inneren Auge und treiben uns immer wieder an.

Warum tragen wir oftmals solche Anschauungen unser ganzes Leben mit uns herum und v.a. warum haben sie eine solch große Macht und Stärke, uns immer mehr in eine Stressüberlastung oder gar Burnout zu stoßen? Und warum trifft es manche Menschen und andere Menschen wiederum nicht?

#3:  Unser Selbstwert – das „Sicherheitsnetz“ gegen Stress

Fehlt uns ein gesundes und stabiles Selbstbewusstsein, fühlen wir uns unsicher, ängstlich, weniger kritikfähig und weniger Stressresilient. Der Selbstwert ist eines der mächtigsten Emotionen, die uns in unserem täglichen Leben antreiben. Haben wir einen geringen Selbstwert verändert sich auch unser eigenes Selbstbild. Wir sehen uns in einer negativen Grundhaltung, zweifeln an uns und unserer Leistung, wir versuchen immer mehr allem gerecht zu werden, um uns wertiger zu fühlen. Wir rennen immer schneller der Karotte hinterher. Wir werden alles tun, damit unser Selbstwert nicht verdurstet. Fehler werden verleugnet, Erschöpfung und Müdigkeit werden ignoriert, Ruhephasen werden weniger und weniger. Im Beruflichen Umfeld kennen wir doch alle sicherlich eine Führungskraft, die Ihre Mitarbeiter erniedrigt, um andere in einem schlechteren Licht da stehen zu lassen und sie stattdessen die Lorbeeren einsammeln. – Ihr Selbstwert wird gefüttert.

Die Verbindung zwischen geringem Selbstwert und negativen Glaubenssätzen

Selbstanschauungen wie „Das schaffe ich nie.“, „Ich bin wertlos.“ oder „Der Klügere gibt nach.“ Drücken unser Selbstbewusstsein dauerhaft nach unten. Wir reden uns förmlich ein, dass wir es nicht wert sind und wir nicht in der Lage sind, etwas Gutes zu (er)schaffen. Tag für Tag. Menschen, welche einen stabilen Selbstwert besitzen, kennen ihren Wert und lassen solche negativen Glaubenssätze erst gar nicht zu. Sie wissen, dass sie es „wert“. Sie kennen ihren Wert und ihre Stärken, und verspüren somit nicht durchgängig das Gefühl, anderen und v.a. sich selbst etwas beweisen zu müssen. Ein gesundes Selbstwertgefühl ist ein Sicherheitsnetz, welches den Fall abfedert und abschwächt. Menschen, die ein gesundes Selbstwertgefühl besitzen kennen ihre Grenzen und können auch einmal Nein-Sagen und haben keine Angst, dies klar zu äußern. Sie können mit konstruktiver Kritik umgehen, reflektieren diese und haben keine Probleme Fehler als Chance anzusehen.

Stress und Burnout tritt seltener bei selbstbewussten Menschen auf

Selbstbewusste Menschen setzen schneller Grenzen. Dies erfordert Mut und Widerstandskraft. Sehr vielen Menschen fehlen genau diese Eigenschaften, stattdessen haben sie Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes, da sie an ihrem Können zweifeln. Angst, ausgeschlossen zu werden. Angst, nicht gut genug zu sein. Angst, von Ihrem Partner:in verlassen zu werden.

Angst verursacht Stress. Verspüren wir in vielen Bereichen unseres Lebens Angst, steht unser Körper durchweg unter Stress und führt früher oder später in eine Erschöpfung. Eine ständige Erschöpfung führt früher oder später in ein Burnout. Eine Psychotherapie kann helfen, einen geringen Selbstwert zu stärken, negative Glaubenssätze zu reduzieren und diese in positive Anschauungen umzugestalten.

Ein stabiles Selbstwertgefühl ist Grundstein, welcher uns unterstützt Stress besser bewältigen zu können und ein Burnout vielleicht gar nicht entstehen zu lassen.